Zitiert: Was in der Ukraineberichterstattung fehlt

Ich versuche, mich so gut es geht über das Zeitgeschehen zu informieren. Darum habe ich schon 2022 bei verschiedenen Stellen – immer vergeblich – angefragt, warum es in den öffentlich-rechtlichen Medien und im Internet praktisch keinerlei Informationen darüber gibt, was die verschiedenen ukrainischen Parteien und das ukrainische Parlament über die Maßnahmen denken, die sie nach inzwischen zwei Jahren Krieg für richtig halten. Folgen alle der Politik von Selenskyj? Und wenn, welche Parteien und welchen Einfluss haben sie?

Warum erfährt man zu diesem Punkt rein gar nichts? Der Eindruck verstärkt sich, dass es sich bei der Ukraine um ein Land handelt, in dem, ähnlich wie im Königreich Bhutan, alle Leute glücklich sein sollen, inzwischen 36 Millionen Ukrainer alle die gleiche Meinung haben. Man fragt sich, ob das anlässlich von zirka fünf Millionen in andere Länder Geflüchteten richtig sein kann. […]

Auch darüber, was die vielen Menschen bewegt, die in gemischt-staatlichen Familien leben (also in ukrainisch-russischen), erfährt die Öffentlichkeit gar nichts. Und keine der vielen Talk-Queens und -Kings hat in zwei Jahren Krieg diese interessanten Fragen aufgegriffen.

Helke Sander, emma.de, 26.02.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)