Zitiert: Instrumente des Boulevardjournalismus

Es gibt praktisch kein Medium außerhalb des öffentlich-rechtlichen Spektrums mehr, bei dem Instrumente des Boulevardjournalismus nicht Alltag wären. Und dazu gehören bunte Meldungen, das Suchen von Streit und das Anpieksen von Leseremotionen durch Boulevard-Schlagzeilen.

Dieses Prinzip des Boulevard-Journalismus sei noch einmal erwähnt: Einst mussten Zeitungsjungen knackige Schlagzeilen rufen, um ihre Blätter zu verkaufen. Deren Ziel des Zeitungsverkaufs ist heute der Klick. Die meisten Redaktionen bestehen im Produktionsbereich aus kleinen Zeitungsjungen und -mädchen, die alles rausschreien, um den Klick auszulösen. Ob die Kundschaft dann zufrieden ist mit dem, was sie hinter dem Klick vorfindet – das ist ihnen so egal wie den Zeitungsjungen von einst die Zufriedenheit der Print-Leser.

Ausgelöst werden Klicks mit Emotionen, Neugier und den Inhalten, die den kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen den Menschen bilden.

Thomas Knüwer, indiskretionehrensache.de, 23.02.2024 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)