Zitiert: Erst ruiniert der Streaming-Markt das Kino, dann zerfällt er selbst

Netflix und Konsorten haben filmisch über Jahre hinweg dazu beigetragen, Kinokultur zu zerstören, also eine Filmkultur, die zuvorderst von einem öffentlichen, geteilten Erfahren und einem öffentlichen Diskurs lebt. Man hat Bequemlichkeit gefördert und angestachelt, wollte mit großen Prestigeprojekten im TV-Format glänzen, hat sich dafür prominente Namen an Bord geholt. Dass dieses Konzept so langsam in die Brüche geht und ebenfalls scheitert, konnte man 2023 stärker denn je erleben.

Streaming-Dienste müssen nunmehr Sparkurse verfolgen, können sich allzu viele A-Titel nicht mehr leisten. Zudem kannibalisiert sich der Markt gegenseitig aufgrund seines schieren Überangebots. Am Ende müssen Konsumentinnen und Konsumenten dafür blechen. Man fährt neue Abo-Modelle auf, durchkreuzt das Teilen von Passwörtern, um neue zahlende Kunden zu gewinnen. Erst Anfang Oktober wurde bekannt, dass bei Netflix demnächst erneut eine Preiserhöhung folgen könnte. Aber lohnt sich das Abonnement überhaupt noch? Selten!

Janick Nolting, digitalfernsehen.de, 14.10.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)