Zitat: Über die Krise eines filmischen Paradigmas und mögliche Konsequenzen

„Die Filmindustrie erhält eine gigantische Summe für Arbeiten, die das Publikum kaum mehr annimmt. … Die Frage, die uns heute beschäftigen müsste, lautet: Wie erzählt man Kollektive? Wo ist die Drehbuchlehre, die das Wirken der großen Systeme und Strukturen beschreibt? Wie behaupten sich Menschen in einer Welt, in der das Gefühl der Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung grundsätzlich immer mehr abnimmt? Wer bringt uns bei, wie man soziale Netze erzählt? Und wie sieht ein erzählerisches Paradigma aus, das uns hilft, dem übermächtigen Ohnmachtsgefühl zu wiederstehen? Wie kann man Hoffnung erzählen, ohne dass das angesichts der drohenden Probleme lächerlich wirkt? Wann setzt sich in den Ausbildungsstätten, Fördergremien und Redaktionsstuben die Erkenntnis durch, dass der Dualismus von moralischer Rechtschaffenheit und Verderblichkeit nur noch wenig besagt?“

 

Roland Zag, black box, April 2016

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)