„Am Ende ist es so, wenn zwei Prozent der Bevölkerung unseren Film richtig toll finden und ins Kino gehen, dann haben wir 1,6 Mio. Zuschauer. Das heißt, dass 98 Prozent der Leute in Deutschland nicht in diesem Film waren. …… Weiterlesen
Zur Berlinale veröffentlicht die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle des Europarats jedes Jahr ihre Schätzungen zur Entwicklung des europäischen Kinomarkts. Danach gingen die Besucherzahlen in den EU-Staaten im Vergleich zu 2011 um 2,4 Prozent zurück. In ganz Europa lag das Minus nur bei 0,9 Prozent. Seit dem Jahre 2009 geht die Zahl der Kinobesucher in den EU-Staaten zurück.
Christoph Hochhäusler stellt den Status quo in der Berliner Zeitung so dar: „Wir haben in Deutschland eine gebührenfinanzierte und milliardenschwere Fernsehbürokratie, die im Zusammenspiel mit hoffnungslos abhängigen Kleinunternehmern Kinofilme produziert.
Am Freitag veranstaltete die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ihren traditionellen Filmempfang. Schauspielerin Iris Berben, welche als Präsidentin der Deutschen Filmakademie vorsitzt, rief Merkel zur Unterstützung auf und forderte eine schnelle Lösung im Urheberrecht. „Ohne Urheberschutz bleibt im Kino das Licht aus. Helfen Sie uns, Frau Bundeskanzlerin, dass es dazu nicht kommt“, sagte Berben. Nun, der deutsche Kinofilm wird im Durchschnitt zu 70% gefördert. Über 50% der Produktionsetats werden durch die Filmfördereinrichtungen gezahlt. Hinzu kommen die mittel von ARD bzw. ZDF, die noch einmal fast 20% ausmachen. Der deutsche Film ist also hoch subventioniert.
Was fürs Fernsehen gilt, gilt in ähnlicher Form auch fürs Kino. Dies haben die beiden Ökonomen Brett Danaher vom Wellesley College und Joel Waldfogel von der University of Minnesota in einer gemeinsamen Studie festgestellt. Sie untersuchten, wie sich Online-Piraterie auf die tatsächliche Entwicklung von Kinokartenverkäufen auswirkt.