An dem Fall ist noch etwas anderes interessant, denn er führt auch vor, wie deutsche Behörden deutschen Medien im Ausland das Leben schwer machen können, wenn sie nur auf ihre eigenen Regeln und ihren eigenen Kosmos schauen.
Matthias Gebauer, Christina Hebel und Hannes Schrader haben für den „Spiegel“ nachgezeichnet, wie das Berliner Landesamt für Einwanderung sein Ding machte, sich in einem Sieg vor Gericht sogar bestätigt fühlte und darüber alles andere vergaß. Sie schreiben:
„Dass der Fall Folgen für deutsche Korrespondenten in Russland haben könnte, darauf kam man in der Behörde offenbar nicht, folglich trat man auch nicht mit dem Außenamt in Kontakt.“
Die mangelnde Kommunikation zwischen den Behörden habe dazu geführt, dass die Bundesregierung am Mittwochmorgen ziemlich kalt erwischt worden sei. Eine weitere Erkenntnis dabei ist eine schon leidlich bekannte: Die unabhängige Berichterstattung in Russland wird immer schwieriger.
Ralf Heimann, MDR Altpapier, 28.11.2024 (online)