Zitiert: Wie Affektökonomie funktioniert

Ich habe begreifen müssen, wie diese Affektökonomie funktioniert und warum sie auch Menschen erfasst, die man für vernünftig gehalten hatte. Solche Kampagnen können offenbar virulente Ressentiments abrufen, auch gegen ein Festival wie in Oberhausen mit seiner universalistischen Sicht auf die Welt. […]

Es gibt, vor allem im Hochschulbereich, ein sehr kleines Feld von Aktivismusunternehmern, die diese Technik der Skandalisierung regelrecht professionalisiert haben. Dazu gehören die anonyme Absenderschaft und eine Prosa, die an diffuse zivilgesellschaftliche Vorstellungen von Humanität und Weltoffenheit appelliert, um einen möglichst großen Kreis von Leuten in kürzester Zeit mobilisieren zu können. Es handelt sich um antidemokratische Kräfte, die ihre partikularen Interessen durchsetzen wollen, indem sie Ressentiments bewirtschaften. […]

Ich stand vor einer Entscheidung: entweder öffentliche Unterwerfung – oder öffentlich zu erzählen, was gerade passiert. Und genau das habe ich versucht, in der Hoffnung, dass daraus Konsequenzen gezogen werden.

Lars-Henrik Gass, welt.de, 02.09.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)