Zitiert: Widersprechen ist besser als Löschen

Als Kind der 90er-Jahre bin ich ein großer Fan des offenen und freien Internets, wie wir es einmal kannten. Sogenannte Fact-Checking-Organisationen, die durchaus auch ihre Daseinsberechtigung haben, sind ein Teil des Problems. Nicht alle von ihnen sind so neutral, wie sie es annehmen oder wirken. Eine, wie ich finde, bessere Alternative ist der Community-Ansatz, der auf X bereits Anwendung findet. Nutzer können Beiträge markieren und darauf hinweisen, dass ein Beitrag irreführend oder eine Statistik aus dem Kontext gerissen ist. Wir haben die Möglichkeit, bestimmten Aussagen zu widersprechen, ohne sie gleich zu löschen. Deswegen finde ich es grundsätzlich besser, wenn wir gar nichts löschen. Wir lassen die Sachen einfach so stehen. […]

Was wir brauchen, sind Bürgerinnen und Bürger, die selbst denken und herausfinden, ob eine Information irreführend sein könnte. Was wir brauchen, sind Initiativen, die Medienkompetenz stärken – und nicht damit anfangen, den Diskurs zu beschneiden.

Jakob Schirrmacher, berliner-zeitung.de, 11.05.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)