Zitiert: Wer etwas Nützliches produziert, hat kein Recht, dafür anderes zu verschmutzen

Wenn ein Unternehmen etwas Nützliches produziert, erlaubt man ihm ja auch nicht, unsere Flüsse zu verdrecken. Man sagt: Ihr könnt kein Blei in unser Wasser mischen, ihr könnt kein Blei in unsere Wandfarbe mischen. Facebook und Youtube verschmutzen die öffentliche Sphäre und lagern die Kosten an die Gesellschaft aus. Sie könnten mehr Menschen für die Reinigung einstellen, aber das macht sie weniger profitabel. Das ist der Punkt, an dem man ansetzen muss. Wir kommen nicht zurück in die alte Welt, aber wir können Standards setzen, die sagen: Ihr könnt die Gesellschaft nicht so verschmutzen und uns die Kosten tragen lassen. …

Es gibt zwei Möglichkeiten: Wir könnten echte Kunden werden. Ich persönlich würde eine angemessene Summe zahlen, um so einen Dienst zu nutzen, statt Anzeigen sehen zu müssen. Oder wir bekommen Plattformen, die dem öffentlichen Interesse verpflichtet sind und kein Geld damit verdienen, uns zu überwachen.

 

Zeynep Tufekci, Süddeutsche Zeitung, 11.10.2018 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)