Zitiert: Warum die Zeitungskolumne im Netz zum Problemfall wird

Die Kolumne „Das Streiflicht“ in der „Süddeutschen Zeitung“ ist ein wunderbarer Ort für leise Beobachtungen über die großen Dinge. Aber welchen Platz haben solche Formate aus dem Print-Zeitalter noch im Digitalen, wo alle Inhalte gleichwertig nebeneinander stehe […]

Aber in der digitalen Welt wirkt es hoffnungslos verloren. Das ist kein Einzelschicksal, das geht vielen journalistischen Formen so, die davon leben, dass sie einen festen Platz in der Komposition eines abgeschlossenen Mediums haben. Das Internet atomisiert alles, beraubt es seines Kontextes. Ein Artikel, der aufgrund seiner Aufmachung oder seiner Platzierung in gedruckter Form den Leserinnen und Lesern deutlich vermittelt, dass er leicht gemeint und als Randbemerkung zu verstehen ist, steht online plötzlich mit dem gleichen Gewicht da wie ein Leitartikel oder eine Seite-3-Reportage – und ohne den Zusammenhang mit den Texten, die er vielleicht ergänzt.

Stefan Niggemeier, uebermedien.de, 08.07.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)