Ein Arte-Dokumentarfilm thematisiert die männlich ausgerichtete Bildsprache des Kinos und lässt den Betrachter mit gemischten Gefühlen zurück.
Auf der Leinwand erscheinen weibliche Körper oft wie Objekte, zerlegt in erotische Schlüsselreize. Wie in einer Peepshow werden Schauspielerinnen aus dem Dunkel des Kinosaals heraus angestarrt von einem „männlichen Blick“. Im Regisseur, dem Kameramann und dem männlichen Protagonisten des Films findet der „male gaze“ seine Komplizen.[…]
Die #MeToo-Bewegung legte offen, dass Frauen im Filmgeschäft missbraucht wurden. Nun will Menkes aufzeigen, wie Frauen auch vor der Kamera auf ein Sexobjekt reduziert werden. 96 Prozent der Hollywoodfilme würden „von einem männlichen Blick kuratiert“. Wenn Frauen hier freiwillig mitmachten, so sei dies eine „Verführung zur Ohnmacht“.
Manfred Riepe, tagesspiegel.de, 05.09.2023 (online)