In einer redaktionellen Gesellschaft sind die Normen und Prinzipien eines ideal gedachten Journalismus zum selbstverständlichen Bestandteil der Allgemeinbildung geworden, so mein Definitionsvorschlag. Sie werden an Schulen, Universitäten und bürgernahen Journalistenschulen gelehrt. Sie taugen als Wertegerüst des öffentlichen Sprechens. (…) Denn was machen gute Journalisten? Sie prüfen, was sie publizieren, sie analysieren Quellen, sie recherchieren. Sie bemühen sich darum, die Blase eigener Vorurteile zu verlassen, und sind skeptisch gegenüber großen und kleinen Ideologien, den Interessen von Informanten und dem Spin raffinierter PR-Strategen.
Bernhard Pörksen, MDR Altpapier, 14.07.2025 (online)