Zitiert: Pressefotografie unter Druck

Ob Bundeskanzleramt oder andere Stellen: Sie bieten ihre eigenen Fotos an. Und die werden verwendet, wenn Medien Pressefotografie nicht so wichtig finden. So kommen nicht-journalistische Bilder als journalistische Bilder zum Einsatz. Die Verhaberung zwischen Politik und manchen Medien führt dazu, dass Medien solche Bilder verwenden, auf der anderen Seite werden sie mit Anzeigen oder Förderungen belohnt. […]

Einerseits hast du die existenzielle Geldkrise, auf der anderen Seite winken die Leute mit Gratisbildern. Und die sind ja nicht deppert. Wer sich mit Journalismus beschäftigt, weiß, wie wichtig Bilder für die Darstellung der Personen und für die Geschichten sind. Gerade auch online. Das wäre eine gute Voraussetzung für eine Hochblüte des Bildjournalismus, das ist aber nicht der Fall. Die ausgesuchten Fotos sind oft keine journalistischen Bilder, sondern Symbolfotos. Sie erscheinen auch in hochqualitativen Medien, haben aber keinen Informationswert. Das ist auch eine Krise des Journalismus, dass dieser Wert, den Bilder haben, nicht genutzt wird. In erster Linie meine ich damit Online. Ich glaube, dass diese Symbolfotos irgendwann einmal KI-generiert werden.

Matthias Cremer, derstandard.at, 26.11.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)