Ein besonders deutlicher Wandel zeigt sich beim Bewegtbildkonsum: Seit Beginn der Studienreihe im Jahr 1999 dominierten die Kindersender KiKA und Super RTL die Liste der beliebtesten Angebote. In der KIM-Studie 2024 wurde mit Netflix nun erstmals ein Streamingdienst zur beliebtesten Plattform für Filme, Serien und Videos – mit 21 Prozent liegt er klar vor KiKA (14 %) und YouTube (11 %), wenngleich der öffentlich-rechtliche Kindersender weiterhin das wöchentlich am meisten genutzte Angebot ist. Dazu hebt Prof. Dr. Kai Gniffke, Intendant des SWR, hervor: „Der KiKA bleibt mit seinen kindgerechten, werbefreien und hochwertigen Inhalten ein zentraler Bestandteil im Alltag von Kindern – trotz wachsender Konkurrenz durch kommerzielle und internationale Anbieter. In Zeiten von Wandel und Desinformation zeigt sich besonders deutlich die Bedeutung öffentlich-rechtlicher Angebote als verlässliche und altersgerechte Orientierungshilfe – sowohl im linearen Fernsehen als auch auf digitalen Plattformen.“
Die Entwicklung unterstreicht einen grundlegenden Strukturwandel: Während Kinder früher vorrangig auf redaktionell kuratierte Fernsehangebote zurückgriffen, werden heute zunehmend auch Plattformen genutzt, auf denen sie aus einem nahezu unbegrenzten Angebot Inhalte individuell auswählen können. Das gilt insbesondere für YouTube, das aktuell auf Platz drei liegt – eine Plattform, auf der, für Kinder kaum unterscheidbar, altersgerechte und nicht altersgerechte Inhalte direkt nebeneinanderstehen. „Die Ergebnisse der KIM-Studie zeigen eindrucksvoll, wie stark sich Streamingdienste und Plattformen wie YouTube im Medienalltag von Kindern etabliert haben. Damit einher geht eine Verschiebung weg von redaktionell betreuten Inhalten hin zu offenen Plattformen mit kaum kontrollierbarem Angebot. Daher brauchen Kinder bei ihren ersten Schritten im Netz gezielte Begleitung durch Eltern und Bildungseinrichtungen, um den sicheren Umgang mit Medien zu erlernen und vor Gefahren geschützt zu sein.“, sagt Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK).
LfK, 02.06.2025 (online)
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