Auch darüber haben wir geredet. Meine Redaktionen haben mir versichert, dass sie das nicht erwarten. Ich staune auch manchmal über die seitenlangen Exposés und darüber, wie manche Produktionsfirmen Filme anpreisen. Ich finde das teilweise völlig übertrieben. Die Relevanz einer Geschichte muss man eigentlich in ein, zwei Sätzen erzählen können. Ich möchte jemanden hören, der mir mit Leidenschaft sagt: Ich möchte diesen Film machen mit diesen Protagonisten. Natürlich haben wir viel mehr Angebote als Sendeplätze. Wir müssen jede Woche Dutzende Filmideen absagen. Man muss immer unter vielen, vielen guten Vorschlägen entscheiden. Und dafür braucht man Kriterien, und da geht es auch um Machbarkeit und um Geld, abgesehen davon, dass das Thema interessant und relevant sein muss. Ich kann mir aber keinen Redakteur vorstellen, der einen schon begonnenen Film abbläst, nur weil ein Autor sagt, dass sich die Geschichte anders entwickelt hat als ursprünglich im Exposé aufgeschrieben. In der Regel findet man gemeinsam eine Lösung. Ein Film entsteht immer in Zusammenarbeit.
Anja Reschke, epd medien, 04.06.2021 (online)