Zitiert: Kulturkampf in Italien

Schon vor der Regierungsübernahme von Giorgia Meloni begann die Rechte einen Kampf auf dem Feld der Kultur. Es geht darum, wie nach Auffassung der Postfaschisten gesehen, gelesen und gesprochen wird. Es geht ums Ganze, um die demokratische Kultur.

Die italienische Rechte hat es auf das Entertainment abgesehen, auf die Popkultur, auf akademische Traditionen und das historische Erbe. Es ist ein Kampf um kulturelle Hegemonie, der auf Ebene der großen und kleineren kulturellen Institutionen von nationalem und internationalem Rang geführt wird, auf der der journalistischen Berichterstattung und Meinungsproduktion, und nicht zuletzt auf der der Alltagsorganisationen und des Gebrauchs von Sprache und Bildern.

Den Kulturkampf in Italien zu verstehen, seine Strategien und Mitteln, heißt auch, die Situation in Deutschland besser kennen zu lernen. Fern ab von Landtags- oder Bundestagswahlen geht es der europäischen Rechten darum, die Alltagskultur zu prägen und umzukrempeln. Ein Prozess soll damit in Gang kommen, an dessen Ende so etwas steht wie eine „Konservative Revolution“.

DLF, Essay und Diskurs, 18.02.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)