Wenn jemand behauptet, „Klartext“ zu sprechen, sollte man misstrauisch werden. Wer „Klartext“ sprechen möchte, gibt zu, sonst nicht „Klartext“ zu sprechen. Oder suggeriert, dass andere nicht „Klartext“ sprechen würden. Man bezichtigt also sich oder andere der Lüge. Deswegen sollte man alles, was auf „Klartext“-Aussagen folgt, erst einmal grundsätzlich in Zweifel ziehen.
Gilda Sahebi, taz.de, 10.04.2025 (online)