Unsere Recherche zeigt: Deutsche Redaktionen berichten aus Sicht von Mitarbeitenden häufig unausgewogen über den Nahost-Konflikt. Es bräuchte einheitliche Standards, vielfältigere interne Debatten und eine ehrliche Aufarbeitung. […]
Wo Redaktionen willkürliche oder voreingenommene Entscheidungen treffen, wo Journalistinnen ihren eigenen Ansprüchen an ihre Arbeit nicht mehr gerecht werden können, leidet die Berichterstattung. Das wiederum schadet der Glaubwürdigkeit einzelner Medienhäuser und letztlich dem Journalismus insgesamt.
Andererseits ließe sich aus den Fehlern in der Nahost-Berichterstattung bei einer ehrlichen Aufarbeitung viel lernen: Von einer offenen, perspektivenreichen Diskussionskultur in Redaktionen, die auf klaren Standards beruht, würde auch das journalistische Arbeiten über andere gesellschaftliche Konfliktthemen langfristig profitieren.
Annika Schneider, uebermedien.de, 03.04.2025 (online)