Zitiert: Eine Freiheit, die es nicht mehr gibt

Wir machten jeden Montag von 20.15 Uhr ad libitum Programm bis zum Testbild. Wann das Testbild kam, konnte die Redaktion im Prinzip selbst entscheiden. Ich habe diesen ganzen Sendeabend lange nach eigenen Kriterien mit Eigenproduktionen, Wiederholungen und Übernahmen aus anderen Dritten Fernsehprogrammen bestückt und konnte dabei wie in der eben erwähnten „Bücherjournal“-Sendung über einen ganzen Abend Querverbindungen zwischen den einzelnen Sendungen herstellen – so dass es Themenabende gab, bevor es Themenabende gab. Eine Voraussetzung dafür, dass die Redaktion das machen konnte, war, dass sie einen Jahresetat für den gesamten „Berliner Montag“ verwaltete. …. Ich hatte eine Freiheit, die, glaube ich, kein anderer Redakteur in der gesamten ARD hatte. Ich habe Fernsehspiele produziert, Kurzfilme in Auftrag gegeben, war für historische Ratespiele zuständig, konnte Features und Dokumentationen unterbringen. Die meisten meiner für Literatur zuständigen Kollegen in der ARD waren reine Literaturredakteure.

Jürgen Tomm, medienkorrespondenz.de, 20.12.2020 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)