Zitiert: Deutscher Film braucht deutsches Fernsehen

Natürlich gab und gibt es in den Redaktionen viele, die nicht in der Lage sind, Projekte freundlich abzusagen, die heraushängen lassen, wie abhängig wir Kreative von ihnen sind oder die sogar versuchen, ein Projekt inhaltlich oder formal zu beeinflussen, damit es zugänglicher wird. Aber es gibt auch viele, die das Kino genauso lieben wie wir. Die Großes erreichen wollen, Mut haben und wahnsinnige Risiken eingehen möchten. Sie werden immer weniger, ihre Etats schmelzen, und die Unterschriften, die sie vor einer Projektfreigabe im eigenen Haus einholen müssen, werden immer mehr. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehredaktionen waren für das deutsche Kino immer dann wichtig, wenn es sich unabhängig vom Markt erneuern musste, wenn kluge, kinoaffine Menschen, ohne finanzielles Risiko agieren konnten, um etwas auszuprobieren, was notfalls auch scheitern durfte.

Wenn wir bei den A-Festivals und bei den Oscars weiter eine Rolle spielen möchten, brauchen wir die öffentlich-rechtlichen Sender. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wer auf der Liste stünde, wenn es ARD und ZDF nicht gäbe. Wir als Filmschaffende sollten jetzt Wut und Enttäuschung, zu der die Zusammenarbeit oftmals Anlass gibt, hinter uns lassen und auf diese gemeinsame Erfolgsgeschichte schauen. Damit in zehn Jahren eine künstliche Intelligenz neue Regisseurinnen hinzufügen konnte, Kolleginnen, die jetzt gerade in den Startlöchern stehen, für die es die Nachwuchsschmieden und Versuchslabore des öffentlich-rechtlichen Fernsehens braucht. Ich weiß, wie reformbedürftig dieser ganze Apparat ist, wie schwer er sich gerade gegen die Kritik behaupten kann, dass sein Publikum wegaltert und kein neues hinzukommt. Aber wenn wir ihn einmal aufgegeben haben, ist er für immer weg.

Julia von Heinz, sueddeutsche.de, 19.08.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)