Aufmerksamkeit war schon immer unsere wichtigste Währung. Durch den exponentiellen Anstieg an Informationen durch die Digitalisierung ist der Kampf aber noch härter geworden. Die Demokratisierung (oder sollte ich sagen: Anarchisierung?) der Publikationsmittel hat die Machtverhältnisse verschoben. Aus der Massenkultur des 20. Jahrhunderts wurde im 21. Jahrhundert eine Kultur der massenhaften Nischen. Diese Segmentierung verändert unsere Vorstellung von Öffentlichkeit — und die Ansprüche des Publikums an Medien. Relevant ist, was gefunden wird, wertvoll, was Aufmerksamkeit spart. Die einstige Deutungshoheit der klassischen Medien ist einem vielstimmigen Kampf um die Frage gewichen, was wahr ist und was falsch .
Florian Hager, welt.de, 06.06.2025 (online)
Wandelt sich die (zweifellos geschehene) Demokratisierung der Publikationsmittel zur „Anarchisierung“? Das ist mal echt ein Diskussionsanstoß. Hoffentlich verpufft er nicht
Christian Bartels, MDR Altpapier, 10.06.2025 (online)