Zitiert: Demokratisierung der Publikationsmittel führt zur „Anarchisierung“?

Aufmerksamkeit war schon immer unsere wichtigste Währung. Durch den exponentiellen Anstieg an Informationen durch die Digitalisierung ist der Kampf aber noch härter geworden. Die Demokratisierung (oder sollte ich sagen: Anarchisierung?) der Publikationsmittel hat die Machtverhältnisse verschoben. Aus der Massenkultur des 20. Jahrhunderts wurde im 21. Jahrhundert eine Kultur der massenhaften Nischen. Diese Segmentierung verändert unsere Vorstellung von Öffentlichkeit — und die Ansprüche des Publikums an Medien. Relevant ist, was gefunden wird, wertvoll, was Aufmerksamkeit spart. Die einstige Deutungshoheit der klassischen Medien ist einem vielstimmigen Kampf um die Frage gewichen, was wahr ist und was falsch .

Florian Hager, welt.de, 06.06.2025 (online)

 

Wandelt sich die (zweifellos geschehene) Demokratisierung der Publikationsmittel zur „Anarchisierung“? Das ist mal echt ein Diskussionsanstoß. Hoffentlich verpufft er nicht

Christian Bartels, MDR Altpapier, 10.06.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)