Zitiert: Das Terrorregime der Einschaltquote

1989 formulierte er Thesen zur Situation des dokumentarischen Films im deutschen Fernsehen, in denen er beispielsweise das „Terror-Regime der Einschaltquote“ geißelte. Er kritisierte die „Selbstkommerzialisierung der öffentlich-rechtlichen Sender“, als diese die private Konkurrenz nicht einmal wahr-, geschweige denn ernst genommen hatten und sich dennoch bereitwillig diesen anpassten, weil es das Leben der Funktionäre vereinfachte.

Er polemisierte gegen die „Popularisierung“ der Dritten Programme, als damit gerade mal der Bayerische Rundfunk angefangen hatte, dem die anderen erst später darin folgten. Und er kritisierte die „Magazinitis“ als „Zerstückelung der Information“, womit er – ohne es zu wissen und zu ahnen – genau das auf die Spitze nahm, was die Formatierung und Serialisierung im dokumentarischen Sektor anrichtete – inklusive der Bedeutung der Moderatoren eben jener Magazine, die in den Presenter-Reportagen der Gegenwart dumm vor der Kamera herumstehen und Betroffenheit mimen, als bedeutete das irgendwas anderes als ihre Eitelkeit oder die des Betriebs herauszustellen.

Dietrich Leder über Peter Heller, medienkorrespondenz.de, 23.10.2019 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)