Überraschung bei Mehreinnahmen aus Rundfunkbeitrag?

Die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag zur Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender wachsen weiter. 2014 stiegen sie im Vergleich zum Vorjahr um 643 Millionen Euro auf 8,324 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 8,37 Prozent. 2013 waren es 7,68 Mrd. Euro. Fünf Millionen Wohnungen wurden 2014 neu für den Rundfunkbeitrag angemeldet, zwei Millionen abgemeldet.

So steht es im Geschäftsbericht des ARD-ZDF-Deutschlandradio-Beitragsservice für das Jahr 2014. Nach bisheriger Planung ergeben sich von 2013 bis 2016 durch die Umstellung bei der Beitragserhebung Mehreinnahmen von 1,5 Milliarden Euro

 

„Wir dachten immer, unser blinder Fleck da draußen bewegt sich bei einem Prozent, aber es waren deutlich mehr, wie sich inzwischen gezeigt hat. Erstaunlich war für uns auch, dass das neue Beitragsmodell einen Schub freiwilliger Anmeldungen produziert hat“, sagte der Geschäftsführer des Beitragsservice, Stefan Wolf, laut Leipziger Volkszeitung.

 

Doch der Fleck war gar nicht so blind. Schließlich hatte man ermitteln lassen, wie hoch die Einnahmen sein werden. Anstatt jedoch die Zahl der vorhandenen Wohnungen als Grundlage zu nehmen, berechnete man für die verschiedenen Gruppen (Studierende, verdienende Kinder, sie bei ihren Eltern wohnen, … )die Mehr- oder Mindereinnahmen. Dazu wurden „Sensitivitäten ausgewählter Ertragskomponenten“ angenommen. Dadurch hatte man anscheinend genug Spielraum für Annahmen, um genau bei den erwünschten 1 Prozent Mehreinnahmen zu landen.

 

Dabei hätte man die Rechnung viel einfacher gestalten können. So hatte ich im Juni 2013 auf den Mikrozensus (2011) und die in ihm enthaltenen 41,3 Mio. Wohnungen verwiesen sowie darauf bezogen ausgeführt: „Bei einem Leerstand der Wohnungen von 4,4% und einer angenommenen Befreiungsquote von 12% ergeben sich Gesamteinnahmen aus dem Rundfunkbeitrag von ca. 7,4 Mrd. Euro im Jahr. Nur aus dem privaten Bereich. Die Gesamteinnahmen lagen 2011 bei 7,53 Mrd. Euro.“ Die Einnahmen aus dem nicht-privaten Bereich lagen damals bei ca. 700 Mio. Euro.

 

In den letzten beiden Jahren (2013 und 2014) hat man im Durchschnitt jeweils jährlich 8 Mrd. Euro eingenommen.

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