Im Frühjahr diesen Jahres waren die Verhandlungen zum 16. Rundfunkänderungsstaatsvertrag vertag worden. Es war geplant, dass die großen TV-Gruppen bei einer Annäherung an die kritischen Grenzwerte zur vorherrschenden Meinungsmacht (30% Marktanteil) künftig Maßnahmen zur Binnenpluralität ergreifen, und damit den drohenden Verkauf von Unternehmensteilen zu verhindern. Bonuspunkte sollte es zum Beispiel für die Ausweitung von Regionalfenstern, bei Drittsendezeiten für unabhängige Programmanbieter oder die Einrichtung eines Programmbeirates geben.
Die wirtschaftliche Situation in den einzelnen europäischen Ländern beeinflusst auch den Werbemarkt. Dies hat auch Auswirkungen auf die RTL-Gruppe. Obwohl der Umsatz im ersten Halbjahr um immerhin 2,5% stieg, sank der Nettogewinn um 15 Prozent auf 274 Millionen Euro.
Für Ute Biernat, die Geschäftsführerin der TV-Produktionsfirma Grundy LE, ist Köln im Fernsehen die Unterhaltungsstadt Deutschlands. Berlin, Hamburg und München wären im Entertainment—Bereich nicht so stark, sie würden vor allem für Fiction stehen, sagte sie dem Kölner Stadtanzeiger im Interview.
Die Privatsender der Gruppen ProSieben.Sat 1 und RTL wollten, dass es nicht wieder zu Streitigkeiten bei der Videotechnik-Norm oder bei Blu-ray-Disc/HD-DVD/VMD kommt. Sie kreierten das Projekt einer gemeinsamen VoD-Plattform mit dem Arbeitstitel „Amazonas“. Darauf sollten die Zuschauer verpasste Sendungen nachträglich ansehen können. „Amazonas“ sollte kostenlos, aber werbefinanziert und offen für andere, also auch für die öffentlich-rechtliche Konkurrenz sein.
Dürfen die privaten Fernsehsender machen was Sie wollen? Vielen glauben dies. Und zumindest versuchen sie es auch immer mal wieder. Die Redaktion des RTL-Regionalfensters „RTL West“ stellt vor der Landtagswahl in NRW in der Reihe „10 Minuten Klartext“ Parteien vor. Die SPD darf ins Fernsehen, auch die CDU, die Grünen und die FDP. Selbst die Piraten stehen auf dem Programm. Nur die Linkspartei bekommt keine Sendezeit in dieser Reihe eingeräumt.