Einer Untersuchung zufolge sind Regionalzeitungen mit Monopolstellung qualitativ oft besser als Zeitungen, die sich die Leserschaft mit einem Konkurrenzblatt teilen müssen. Akteursvielfalt, Themenvielfalt, Politisierung und Anti-Provinzialismus wären größer, so der Kommunikationswissenschaftler Frank Marcinowski von der Universität Münster.
Der Wissenschaftler untersuchte mit Studierenden über den Erscheinungszeitraum von einer Woche insgesamt 66 deutsche Regionalzeitungen, davon 32 in Monopolstellung und 34 mit einer Konkurrenzzeitung im Erscheinungsgebiet. Die Studie wird am 28. und 29. Juni in Berlin beim Lokalzeitungskongress vorgestellt.
Allerdings ist meine Erfahrung eine andere. So gab es seit 1990 im Landkreis Döbeln mit dem Döbelner Anzeiger und der Döbelner Allgemeinen zwei Tageszeitungsangebote. Diese waren nicht nur im Preis billiger, sie hatten auch einen größeren Umfang im Lokalteil als die Blätter benachbarter Landkreise. Über Jahre hinweg, in denen ich die Lokalzeitungsteile sächsischer Tageszeitungen auswertete, konnte ich hier auch eine breitere politische Berichterstattung feststellen. Allerdings liegt diese Erfahrung schon 10 Jahre zurück.