Zitiert: Zum Gendern in den Medien

Über das Gendern lässt sich trefflich streiten – also sollte man es tun, und zwar ohne Gesinnungsprüfung. Dass die Sender hier de facto Sprachpolitik betreiben, ist nicht bloß eine Frage der Ästhetik, sondern der Zugänglichkeit. Wer Verständlichkeit zur Regel erhebt, diskriminiert niemanden; wer Verständlichkeit opfert, verliert einige. Eine einfache Maxime genügte: Dort, wo Sprache Dienstleistung ist – Nachricht, Erklärung, Untertitel –, hat Verständlichkeit Vorrang. Dort, wo Sprache Kunst ist – Reportage, Essay, Satire –, darf sie sich zumuten. Das ist kein Salomonspruch, sondern die Anerkennung verschiedener Funktionslogiken in einem Haus.

Otfried Höffe, fr.de, 08.10.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)