Zitiert: „Wir bräuchten ein Check-Ministerium“

Schon wer Cookies akzeptiert, wer seine Daten zur Verfügung stellt, arrangiert sich mit Filterblasen und einer künstlichen Kanalisierung der Bedürfnisse. Im Kontext des Konsums stört das die Menschen weniger, aber wenn es an die Meinungsbildung geht, wird die Erkenntnis drastischer. Ob mir vor allem Empfehlungen für Rotweine angezeigt werden oder rechtspopulistische Inhalte: Beides folgt letztlich dem gleichen Prinzip. … Denkbar wäre eine automatisierte Wächter-Software, die kontinuierlich Manipulationen ermittelt. Verschiedene Netzanbieter empfehlen zur Intervention Open-Source-Strukturen, bei denen jeder Inhalte einsehen und ändern kann. … Politische Parteien argumentieren für mehr Bildung im Digitalen, aber keiner denkt darüber nach, wie sich eine Infrastruktur im Netz entwickeln ließe, innerhalb derer Daten auf ihre Richtigkeit geprüft werden können. Wir bräuchten ein Check-Ministerium.

 

Manfred Faßler, faz.net, 10.02.2018 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)