Zitiert: Wieso müssen alle Talks gleichzeitig Sommerpause machen?

Um die 280 Talks zeigen ARD und ZDF in ihren Schaufensterkanälen in diesem Jahr. Das ist, zusammengenommen, bei Weitem genug für 52 Kalenderwochen. Aber von Ende Juli bis Ende August zeigen sie: null. Versteht das eigentlich jemand? Wenn die Talks so relevant sind, dass ARD und ZDF das ganze Jahr über an kaum einem Werktag ohne auskommen – wieso sind sie es im August dann nicht?

An den Talkredaktionen und -produktionsfirmen liegt es eher nicht, dass sie aussetzen; sie entscheiden jedenfalls nicht über die Programmierung der Sender. Die Sender wirken ein wenig arg traditionsbewusst. Sie haben das mit der Sommerpause halt einfach schon immer so gemacht. Im Sommer ist Sommerinterview, aber kein Talk. Im Rest des Jahres ist dafür immerzu Talk, deshalb kann es natürlich auf keinen Fall zum Beispiel ein Kulturformat auf einem der drei wöchentlichen Lanz-Sendeplätze geben. […]

Wenn die Newsproduktion und -verbreitung im Juli und August also weiterläuft, wie können Diskussions- und Einordnungsformate dann auf null gefahren werden?

Klaus Raab, MDR Altpapier, 22.08.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)