Zitiert: Wie öffentlich-rechtliche Langeweile entsteht

Das Kontrollbedürfnis der Hierarchie beim Programm steht in einem interessanten Verhältnis zum offenkundigen Versagen der Kontrollmechanismen an der Spitze der Hierarchie. Jede freie Autorin, die im RBB-Fernsehen, zum Beispiel für die Kultur-Redaktion, einmal die Abnahme eines Beitrags über sich ergehen lassen musste, kennt die typische Mischung aus Absicherungsbedürfnissen und Hierarchiedemonstration. Diese Machtrituale im Mittelmanagement der Redaktionsleitungen gießen die öffentlich-rechtliche Langeweile in Beton. Aber nicht nur Komödien-Regisseure, auch Seminare zur Organisationssoziologie finden beim RBB reichlich Anschauungsmaterial. Die über die eigenen Allüren gestolperte Intendantin führt in schöner Deutlichkeit die Fallen mangelnder Rollendistanz vor.

Peter Laudenbach, Kai Matthiesen, Judith Muster, sueddeutsche.de, 9.9.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)