Zitiert: Wie Journalismus polarisieren kann

Recherche wird oft durch Zeitdruck oder schlechte Bezahlung verhindert, oder es fehlen Leute, die hinreichend qualifiziert sind für den Berichtgegenstand. Aber klar, guter Journalismus würde differenzierter und mehr über strukturelle Probleme berichten. Es ist viel einfacher, über die Bauern zu schreiben, die mit Traktoren in die Hauptstadt fahren als über die Agrarpolitik der EU. […]

Aber wenn sie Behauptungen nicht infrage stellen, machen sie sich diese zu eigen. Journalismus polarisiert, wenn er eine falsche Ausgewogenheit herstellt. Auch in der Klimadebatte werden gerne Fakten und Meinungen verwechselt. Wenn jemand sagt, der Klimawandel sei ein gravierendes Risiko für die Menschheit, kann er das belegen. Nicht aber derjenige, der sagt, es sei alles halb so wild.

Michael Brüggemann, taz.de, 10.08.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)