Einst Weltspitze, heute nur noch Platz 16: Bertelsmann kämpft gegen US-Giganten wie Google und setzt auf eine Rückkehr zur Familiendynastie.
Die Welt der Medien und das kleine, arg unglamouröse Gütersloh: Dieser Kontrast fasziniert Medienbeobachter seit langem. Schließlich zählte Bertelsmann aus Ostwestfalen noch um die Jahrtausendwende zu den größten Medienkonzernen der Welt. Dass es seither sanft bergab geht, muss nicht unbedingt Managern wie Thomas Middelhoff angelastet werden.
Eher hat es mit dem Zusammenwachsen der Medien im Internet zu tun: In der Rangliste der „100 größten Medien- und Wissenskonzerne“ belegt Bertelsmann zwar nur mehr Platz 16. Doch noch immer ist kein europäischer Rivale größer, nur drei asiatische Wettbewerber (wie der Tiktok-Eigentümer ByteDance) und zwölf US-amerikanische wie allen voran Alphabet/Google sind es. […]
Aufsehen über Gütersloh hinaus erregte kürzlich eine ausgesprochen vorzeitige Personalien-Ankündigung: 2027 wird Thomas Coesfeld zum neuen Chef der nicht börsennotierten Aktiengesellschaft – und Bertelsmann damit wieder Familienunternehmen.
Christian Bartels, Telepolis, 28.11.2025 (online)

