Zitiert: Wer Mozart und seiner Musik näher kommen will, ist bei der ARD im falschen Film

Wer ist mit wem ins Bett gegangen? ARD-Serienchef Alexander Bickel feiert in seinem Statement stolz die „künstlerische Freiheit und Unverfrorenheit“ des Projekts. Doch wer Mozart und seiner Musik näher kommen will, der ist hier definitiv im falschen Film. Denn nicht nur der feministische Furor, der Geschichte nachträglich umspinnen will, ist viel zu aufdringlich. Der Autor und Showrunner Andreas Gutzeit fragt nicht etwa: Wie kann große Kunst entstehen? Seine Szenen sind viel banaler: Wer könnte mit wem ins Bett gegangen sein?

Anna Maria fühlt sich zu Antonio Salieri hingezogen, Wolfgang Amadeus muss unbedingt von der französischen Kaiserin Marie Antoinette (Verena Altenberger) verführt werden. Dann duellieren sich Amadeus und Salieri nicht nur mit Worten, sondern mit Pistolen, wobei Mozarts Frau Constanze (Sonja Weißer) seltsamerweise angeschossen wird. Ebenso peinlich sind viele Dialoge – oft gerät die im Baltikum gedrehte Eventserie zur Seifenoper mit extravaganten Perücken.

Torsten Wahl, berliner-zeitung.de, 15.12.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)