Zitiert: Wer die ARD retten will, darf den Rundfunkbeitrag nicht erhöhen

Die Bilanz ist also klar: Die ARD hat nicht zu wenig Geld, sie gibt es falsch aus. Und sie liefert all jenen, die sie loswerden wollen – und unabhängige Information gleich mit -, selbst noch die Argumente. […]

Es lässt sich niemandem mehr vermitteln, warum Menschen für eine Institution, die derart in der Kritik steht, mehr Geld bezahlen sollen, ohne mehr zu bekommen. Und schlimmer noch: Der Unmut über eine Erhöhung käme den Gegnern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gerade gelegen. […]

Wer die ARD retten will, darf den Beitrag jetzt nicht erhöhen. Auch weil bisher im Angesicht aller Missstände kein richtiger Reformeifer aufgekommen ist, der über Absichtsbekundungen, runde Tische und Arbeitsgruppen hinausgeht. Stattdessen fuchteln Intendanten weiter mit der Drohung von „Kürzungen beim Programm“ herum, also mit der gezielten Beschädigung dessen, wofür man eigentlich gern bezahlt. […]

Dieser Umbau muss radikal und rasch stattfinden, damit das Publikum wieder gerne in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk investiert. Und damit den Gegnern dieses Rundfunks rasch wieder Argumente fehlen.

Laura Hertreiter, sueddeutsche.de, 13.1.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)