Zitiert: Welche Ziele Streamer verfolgen

Streamer haben kein Interesse daran, dass sich das Publikum vorher im Kino oder gar Fernsehen an ihren teuren Produktionen bereits sattsehen kann. Sie finanzieren Produktionen, die in Formatlänge, seriellem Charakter und vor allem Budget ihren Profit maximieren. Kurz: Streamer machen Streamersachen. Netflix hat über 300 Mio. Abonnenten und kauft mit dem Deal 120 Mio. Abos von HBO Max hinzu. Sie programmieren sich darauf, noch mehr Mainstream zu produzieren und nichts, was irgendwo auf der Welt anecken und Abos vergraulen kann. Konkurrent Paramount ging leer aus, obwohl sie schon ihren TV-Sender CBS kastriert hatten, Late Night Host Colbert gefeuert und Trump für nichts ein 16 Mio. US-$-Zäpfchen eingeführt hatten. Schon jetzt ordern etwa deutsche Sender vermehrt „Leuchtturmproduktionen“, also wenige teurere Produktionen, um irgendwie mithalten zu können. Das tötet Vielfalt und die Produzentenlandschaft. Es ist eine weltweite Dystopie, eine Untergangserzählung

Friedrich Küppersbusch, taz.de, 07.12.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)