Zitiert: Warum NGOs im Machtkampf zumeist verlieren

Es sei für Nichtregierungsorganisationen (NGOs) gefährlich, sich als gleichwertige Mitspieler zu fühlen, als Gestalter der Prozesse. „Das sind wir nämlich nicht“, findet er. Und fügt eine wohltuende Selbstkritik an: „Auch ich selbst war in der Zeit der großen Kampagnen von Greenpeace keineswegs vor dieser Versuchung gefeit. Ich habe mich gefühlt wie der Größte.“

Zudem bemängelt Bode, dass viele Organisationen heute vom Staat mitfinanziert werden. Besonders üppig von der Europäischen Union. Doch das Kungeln mit Politik und Wirtschaft lässt die Umweltbewegung seiner Ansicht nach abstumpfen. Er hat stattdessen eine andere Idee: „Wir müssen realisieren, dass wir uns in einem Machtkampf mit wirtschaftlichen Interessen befinden, gegen die sich Regierungen nicht mehr durchsetzen können und wollen.“ Die Umweltorganisationen müssten begreifen, dass es ohne einen Kampf gegen die Mächtigen nicht geht. Es soll gegen die da oben gehen, nicht gegen einfache Pendler wie bei den Klimaklebern. Der Aufruf zum Widerstand von Thilo Bode, einem der bekanntesten Umweltaktivisten des Landes – es klingt wie ein Vermächtnis.

Thomas Hummel, sueddeutsche.de, 02.11.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)