Zitiert: Warum die Politik die „Tagesschau“ ab Montag langsamer macht

Am 1. Dezember tritt der neue Reformstaatsvertrag in Kraft. Er bringt Änderungen für „Tagesschau“-Angebote jenseits des TV mit sich.

Die „Tagesschau“ der ARD wird ab Montag in Web und App langsamer werden und nicht mehr so aktuell berichten wie User es aktuell noch gewohnt sind. Das ist eine Verfehlung der Redaktion, sondern neue politische Vorgabe, fußend auf dem jetzt in Kraft tretenden Reformstaatsvertrag. Eine Schwächung von ARD/ZDF-Angeboten im Web soll insbesondere den privatwirtschaftlichen Verlagen helfen, die zuletzt immer wieder die öffentlich-rechtliche Konkurrenz kritisierten. In der Debatte ging es zuletzt immer wieder darum, welche Online-Textangebote genau zulässig seien. Argumentation war stets, dass die ARD in erster Linie ein Angebot für die Medien TV und Radio sein soll, nicht aber Online-Medien Konkurrenz machen soll, in dem gebührenfinanzierte Online-Artikel erscheinen. […]

Denn: Künftig gilt „Sendung first“ – es muss erst per Video/Audio berichtet werden, dann darf man in Textform informieren. Von dieser Regel gibt es einige wenige Ausnahmen. […]

Bei der ARD gibt es durch die neuen Regeln die Befürchtung, dass es einen Verlust an Tempo, eine geringere Sichtbarkeit in Suchmaschinen und im Ergebnis eine geringere Reichweite geben wird.

Manuel Weis, digitalfernsehen.de, 28.11.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)