Zitiert: “Unschärfe” des Begriffs “Generation”

Das G-Wort findet sich auch gerne in logischen Zirkelschlüssen. Weil man annimmt, die junge Generation müsse ja wohl ein Interesse an einer lebenswerten Umwelt haben, werden diesbezügliche politische Aktionen (etwa in Lützerath oder an anderen Knotenpunkten von Klimaschutzprotesten) als Generationenkonflikt beschrieben – alle gegen die Boomer. Unter 30 also alle grün und nachhaltig, darüber hingegen alle unbelehrbar fossil. Was den bequemen Nebeneffekt hat, dass man sich als Mensch in den besten Jahren unzuständig zurücklehnen kann: Die neue Generation wird es schon richten! […]

Nur mühsam verschleiert der G-Begriff mangelnde Kenntnisse und die Abwesenheit jeglicher Neugier, denn eine Generation ist ein Begriff aus der Naturbeobachtung, es gibt immer eine neue, und die vorige wird älter und stirbt irgendwann.

Nils Minkmar, sueddeutsche.de, 9.1.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)