Zitiert: Sollen Medien eine Welt abbilden, wie sie nicht ist?

Aber ist es die Aufgabe von Radio, anderen Medien, das Publikum vor der Dokumentation von Dummheit zu bewahren? Ist eine Kultur erstrebenswert, in der alle nur nice Dinge sagen – und so den eben von Christoph Waltz im Gespräch mit diesem Feuilleton angesprochenen Jargon bedienen? Muss, was wir tun, sagen und schreiben, erfreulich oder immerhin achtsam sein? Soll ausgerechnet Kultur eine Welt abbilden, wie sie nicht ist, nicht war und niemals sein wird? Braucht man eine ideale kulturelle Darstellung einer unvollkommenen Welt auch dann, wenn man sich Kinderbücher, Comics oder Filme aus alter Zeit anschaut, die von Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten geprägt war? Genügt dann nicht eine Kontextualisierung, etwa von Mami und Papi beim Vorlesen, um ein Artefakt aus schlechten Zeiten auch heute zugänglich zu machen?

Nils Minkmar, sueddeutsche.de, 2.3.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)