Zitiert: Rundfunkbeitrag auch für lokale und regionale Berichterstattung unabhängiger Anbieter

Die Förderung dezentral-lokaler, gemeinnütziger Medieninnovation könnte beispielsweise dabei helfen, strukturschwachen Regionen überhaupt wieder öffentliche Räume für kollektive Identitätsfindung und wechselseitige Sichtbarkeit zu eröffnen. Ein erster wichtiger Schritt wäre deshalb, öffentlich-rechtliche Plattformen stärker für regionale Nutzerbeiträge – von Institutionen bis hin zu Einzelpersonen – zu öffnen.

Natürlich ist mit so einer Öffnung ein großer Moderationsaufwand verbunden und es braucht dafür neue Formate und auch neue (Software-)Infrastruktur. Aber derzeit spielt sich dieser regionale öffentliche Diskurs ausschließlich auf kommerziellen Plattformen wie Facebook, YouTube und Telegram ab. Hier bräuchte es dringend eine staatsferne, öffentlich-rechtliche Alternative – nicht als Ersatz für die kommerziellen Plattformen, aber als Ergänzung.

Diese Infrastruktur könnte in der Folge auch für neue, regional verankerte Medienangebote geöffnet werden, die wettbewerblich aus Rundfunkbeitragsmitteln gefördert werden. Ein Beispiel für ein innovatives Konzept zur Förderung regionaler Medieninnovation ist die “Medieninitiative” der Stadt Wien.

Leonhard Dobusch, netzpolitik.org, 16.12.2020 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)