Wir dürfen uns nicht verstellen. Radio verträgt keine Täuschung. Eine Ansprache, die als anbiedernd empfunden wird, hat verloren. Und ich glaube nicht, dass wir uns besonders aufhübschen müssen für ein junges Publikum und Attitüden übernehmen, von denen wir glauben, dass die jungen Leute jetzt so sprechen. Wir müssen nur sehr klar in der Sprache sein, Kulturjournalismus darf nicht jargonhaft sein. Im Übrigen kann ich mir vorstellen, dass wir mal Moderatorinnen und Moderatoren mit Akzent bekommen. Bei uns fällt ja schon jemand auf, der einen bayerischen Einschlag hat. Da kann unsere eigene Welt noch größer werden.
Ralf Müller-Schmid, sueddeutsche.de, 12.03.2025 (online)