Zitiert: Privatfernsehen in der Krise – Erinnerung an alte Fehler

Entlassungen und keine neuen Ideen: Die deutschen Privatsender wirken so geschwächt wie nie. Fatalerweise haben sie nie aus Fehlentscheidungen gelernt, die auch schon in den glücklichen Neunzigern getroffen wurden. […]

Schon damals liebten die Senderverantwortlichen das Wort „Informationsoffensive“. Im Dezember vor 30 Jahren startete diese erste von gefühlt mittlerweile einem guten Dutzend Informationsoffensiven bei Sat.1, damals eine Idee des frisch gebackenen Programmgeschäftsführers Fred Kogel. […]

Und bis heute haben die Privatsender – insbesondere für ihre Info-Bereiche – offenbar nichts dazugelernt. So wurden die ARD-Gesichter Pinar Atalay und Jan Hofer  („Tagesthemen“ und „Tagesschau“) 2021 mit großem Bahnhof von Hamburg nach Köln zu RTL verfrachtet. Doch die Quoten ihrer Newssendungen waren so mau […]

Man könnte durchaus die Frage stellen: Warum hat über Jahrzehnte niemand effektiv mit richtig guten, innovativen Ideen gegengesteuert? Natürlich gibt es neuere Probleme; so leiden die Privatsender unter der Konkurrenz auf dem Streamingmarkt und unter schwindenden Werbeeinnahmen. Aber bemerkenswert ist eben auch, wie sehr dort immer dieselben Fehler gemacht werden, allen voran, dass man noch immer an der veralteten Überzeugung festhält: Komm, wir fassen richtig Geld an und kaufen einen prominenten Moderator, dann wird alles gut.

Eiko Wachholz, sueddeutsche.de, 09.12.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)