Wer die deutsche Wirklichkeit abbilden soll, sie aber – wie ich – nur als komfortabel und unterstützend kennt, berichtet aus unbekannten Welten, wenn es um Arbeiterfamilien, Einwanderer:innen oder Kinder alleinerziehender Mütter geht. Wie Medien über die Lebenswirklichkeit von benachteiligten oder schlicht armen Menschen berichten, ist häufig inkompetent bis missraten.
Einfache Lösung: Mehr Leute aus unterrepräsentierten Milieus in die Medien. Dazu braucht man Praktika, und die muss man sich leisten können. Also müssen sie so bezahlt werden, dass man eine Studi-Bude finanzieren und Miraculi einkaufen kann.
An dieser Stelle bringe ich den heutigen Blaupause-Gastautor Oskar Vitlif ins Spiel, einen Tausendsassa mit vielen kreativen Projekten. Seine neue Fleißarbeit: Er hat für 450 Medienhäuser recherchiert, was sie für Praktika zahlen und in einer öffentlich zugänglichen Datenbank dokumentiert. Hier das Ergebnis.
Sebastian Esser, Blaupause, 22.07.2025 (online)