Zitiert: Postheroische Führung beim MDR

In Zeiten, die von Wandel und Unsicherheit geprägt sind, könne niemand erwarten, dass ein Einzelner an der Spitze die allumfassende Antwort auf alle Fragen kennt. Dazu, sagt Wille, sei die Marktdynamik zu instabil, seien die Herausforderungen zu komplex. Die Vorstellung, dass es den einen Chef gibt, der die Richtung vorgibt und dem alle anderen folgen, habe schlicht ausgedient. Postheroisch nennt sich dieser Führungsstil. Er fußt auf der Überzeugung: „Die Zeit des Vordenkens und Anweisens ist vorbei.“

Stattdessen gelte es auf andere Weise, Mitarbeitern Orientierung zu geben: indem die Führungsebene Unternehmenswerte definiert und selber vorlebt. Das ist aus Willes Sicht der Rahmen, innerhalb dessen Lösungen gemeinschaftlich gesucht und gefunden werden. Denn gerade die Notwendigkeit, medien- und bereichsübergreifend zu denken und zu handeln, erfordere die Mitarbeit und Kreativität aller Beschäftigten. Die gelte es entsprechend zu fördern, was Empathie, Kooperationsfähigkeit und Transparenz erfordere. Frauen, sagt Wille, seien damit klar im Vorteil.

 

Ulrike Simon im Porträt von MDR-Intendantin Karola Wille, horizont.net, 14.12.2017 (online)

 

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