Zitiert: Parteipräferenzen von Journalisten

Es ist vermutlich eine derart offensichtliche Offensichtlichkeit, dass sie bisher noch niemand niederschreiben wollte: Die Behauptung, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeiteten keine Konservativen, ist schon deshalb schwierig, weil die allermeisten Journalist:innen im ÖRR darum bemüht sind, ihre Parteipräferenz für sich zu behalten. Dass das auch recht gut gelingt, merken Sie, wenn Sie sich mit einem Linken und einem Rechten über dieselben Moderatoren unterhalten: Beide werden Lanz, Miosga, Illner oder Maischberger vorwerfen, sie stünden politisch im jeweils anderen Lager.

Wer hingegen schon im Volontariat herumposaunt, die einzige Mitte-Rechts-Stimme im Laden zu sein, hat Grundlegendes nicht verstanden oder interessiert sich nur wenig für die Institution des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, dafür aber sehr für sich selbst. Der Rundfunkstaatsvertrag spricht von der „Unparteilichkeit der Berichterstattung“ – sich von vornherein als parteilich zu präsentieren, disqualifiziert als Moderatorin eines Nachrichtenformats.

Cornelius W. M. Oettle, kontextwochenzeitung.de, 24.09.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)