Zitiert: Medienmacht in Ungarn

Viktor Orbán ließ seit 2015 mehrere Oligarchenfreunde alles an Medien zusammenkaufen, was sie bekommen konnten. Am 28. November 2018 schenkten diese Oligarchen dann der frisch gegründeten Mitteleuropäischen Presse- und Medienstiftung (KESMA) all ihre Tageszeitungen, Internetportale, Fernseh- und Radiosender, Wochenmagazine, Gratiszeitungen. Wie es der Zufall will, sind Vorstand und Aufsichtsrat der Stiftung ausnahmslos mit Personen besetzt, die Orbán treu ergeben sind. Wir sprechen hier von 476 Titeln. Kartellrechtlich ist das blanker Wahnsinn, aber Orbán erklärte, die Kesma-Stiftung sei von nationalem Interesse, da ist dann kartellrechtlich nichts zu machen. Jetzt gibt es also mitten in Europa dieses Land, in dem 476 Medien aus einer Hand kommen, die allesamt täglich verkünden, wie wunderbar Orbán sei und wie schrecklich die EU.

Alex Rühle, sueddeutsche.de, 15.03.2020 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)