Zitiert: Medien in der Haltungskrise

Wenn sich maßgebliche Berichterstattung und Kommentatoren darauf einigen, Politik fast ohne politische Inhalte, dafür mit Geschichten über persönliche Konflikte zu vermitteln, dann sind sie vielleicht mehr als Multiplikatoren politischer Prozesse, dann sind sie möglicherweise ein Teil des Problems. …. Angesichts beider jüngster Parteitage mag die SPD als selbstzerstörerische Klassenkämpferpartei dargestellt worden sein, die die Internationale singt. Aber dass die völkisch orientierte und an deutschen Arbeitnehmerinteressen völlig desinteressierte AfD wenige Tage zuvor in den weichsten Tönen davonkommt, das ist nicht nur auf den Hund gekommener journalistischer Anspruch. Das wird langsam gefährlich.

Bodo Morshäuser: Medien in der Haltungskrise. Sächsische Zeitung, 10.01.2020 (nicht online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)