Seit Jahren frage ich mich, warum die Landesmedienanstalten kein automatisiertes Monitoring von Plattformen wie YouTube usw. organisieren. Sie bekommen zusammen jährlich ca. 150 Millionen Euro aus den Rundfunkgebühren, um u.a. die Plattformen zu beaufsichtigen (§19 Sorgfaltspflicht, Medienstaatsvertrag). Eine automatisierte Beobachtung der Top 100 im Bereich Nachrichten/Politik/Gesellschaft/Kultur von Podcasts und YouTube wäre mit einigem kostenintensiven Aufwand bereits seit ein paar Jahren möglich gewesen. Stattdessen können sich autoritäre Jungmänner wie Hoss & Hopf mit ihrem Verschwörungsbrei in den Podcast-Chart von Spotify festsetzen. Sieht so der Kampf gegen Desinformationen aus, den sich die Anstalten auf die Fahnen geschrieben haben
Technisch ist es mittlerweile recht einfach. Google, das ja auch YouTube betreibt, bietet als Funktion seiner „Künstlichen Intelligenz“ an, YouTube-Videos zu transkribieren. Die Large Language Models (LLM) der Gemini-Reihe erfassen zudem jede Sekunde ein Standbild und beschreiben es – sprich auch Bildsprache und Mimik/Gestik lassen sich auswerten.
Lorenz Matzat, per e-mail, 02.12.2025 (online)

