Zitiert: Länder stehen bei Auftragsreform unter Zeitdruck

Für die Länder besteht immer nur ein begrenztes Zeitfenster, den Auftrag zu verändern, damit er für die Beitragsfestsetzung relevant ist. Es muss vor der Bedarfsanmeldung der Sender erfolgen, denn diese Anmeldung muss aus dem Auftrag abgeleitet werden. Die nächste Bedarfsanmeldung erfolgt im Frühjahr 2023. Der bisher vorliegende Entwurf einer neuen Auftragsdefinition wird nach meinen Erfahrungen nicht zu substanziellen Einsparungen führen.

Eher im Gegenteil wird die Flexibilisierung des Auftrags ohne Berücksichtigung der Verbreitungskosten den Aufwand langfristig sogar erhöhen. Auch der vor einem Jahr verabschiedete Medienstaatsvertrag hat bereits im Telemedienbereich zu einer Ausweitung des Angebots geführt.

Deshalb sollten die Länder unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten die Neuformulierung des Auftrags konsequenter anpacken. …. Es entstehen durch die Digtalisierung viele neue Formate und Genres, und die Verbreitungsformen ändern sich erheblich. Bei der Politik und auch bei uns besteht die Erwartung, dass die Finanzierung des Neuen durch einen Verzicht auf Bisheriges oder kostensparende technologische Veränderungen erfolgt.

Wenn es durch technologische Sprünge einen großen Mehrbedarf gibt, wie bei der Digitalisierung des Hörfunks oder der Einführung von HDTV, wird aber durchaus auch von uns ein zusätzlicher Finanzbedarf akzeptiert. „Bedarfsgerecht“ heißt aber auch, dass der Bürger nur für das bezahlt, was für die Erfüllung des Auftrags unbedingt erforderlich ist. …

Die Inflationsraten sind in der Regel höher gewesen als unsere Beitragsempfehlungen.

Heinz Fischer-Heidlberger, Vorsitzender der KEF, FAZ, 07.09.2021 (Paid, online)

Kommentar verfassen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)