ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann wird derzeit scharf für ihre Berichterstattung aus Israel kritisiert. Doch die Angriffe ihrer Gegner leider unter einem erheblichen Mangel an belastbaren Belegen. […]
Angesichts solcher massiven Angriffe auf von der Tann ist es nicht zuletzt bemerkenswert, dass das Führungspersonal der ARD bisher nicht angemessen reagiert hat. ARD-Auslandskoordinator Jörg Schönenborn hat zwar bei der Friedrichs-Preisverleihung betont, man lasse es sich nicht gefallen, wenn Personen, denen es nicht um Kritik, sondern um Einschüchterung gehe, den „journalistischen Freiraum“ einschränken wollten. Und Thomas Hinrichs, Programmdirektor des Bayerischen Rundfunks, bei dem von der Tann angestellt ist, ließ sich in einer Pressemitteilung mit den Worten zitieren, man trete „Diffamierungen entschieden entgegen“.
Was aber fehlt, ist eine schlagkräftige Stellungnahme der ARD-Oberen an prominenter Stelle, ein von einer breiteren Öffentlichkeit wahrnehmbares Signal, dass angesichts von Grenzüberschreitungen (bspw. „das Gesicht vom neu-deutschen Juden- und Israelhass“) notwendig ist. Programmdirektorin Christine Strobl, ARD-Vorsitzender Florian Hager und Chefredakteur Oliver Köhr haben in Sachen von der Tann bisher geschwiegen.
Das befremdet.
René Martens, Übermedien, 10.12.2025 (online)

