Zitiert: Journalismus muss sich ändern

Ich glaube, dass sich der Journalismus vor dem Hintergrund der ineinander verschlungenen Dauerkrisen und einer bedrohlichen Kurzsichtigkeit der politischen Klasse ändern sollte. Und dass er als unabhängige, kritische Instanz der Wahrnehmungskorrektur, als Ignoranz- und Verdrängungsblockade gesellschaftlich gebraucht wird wie selten zuvor. Kurz und knapp: Journalismus muss den Weg in die Zukunft neu und anders vorstellbar machen, aber nicht in edukativer, sondern in deliberativer Absicht. Sonst versagt er tatsächlich. Es geht nicht um Publikumserziehung und nicht um Aktivismus, sondern um den besser informierten Streit, den Diskurs mit Substanz, also um die alte, idealistische Idee von Aufklärung.

Bernhard Pörksen, MDR Altpapier, 11.03.2024 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)